Leistungsdruck, unbezahlte Praktika, viel zu niedrige Lehrlingsgehälter und fehlende psychische Unterstützung: Unser Bildungssystem ist eine Dauer-Baustelle. Statt Schule und Lehre zu Orten der Chancengleichheit zu machen, haben rechte und konservative Parteien die Probleme jahrelang ignoriert und verschärft.
Hausübungen verstärken soziale Ungleichheit, weil nicht alle zuhause die gleichen Bedingungen haben. Praktika werden oft gar nicht bezahlt, Lehrlinge müssen mit Gehältern auskommen, die nicht zum Leben reichen und Mitbestimmung in Schule und Betrieb bleibt meist nur ein Schlagwort. Dazu kommt, dass die zunehmende psychische Belastung kaum ernst genommen wird. Auf über 6.000 Schüler*innen kommt in Österreich nur eine Schulpsychologin.
Wir haben es mit einer „Dauer-Baustelle“ zu tun – und kein Ende ist in Sicht. Doch das müsste nicht sein. Ein gerechtes Schul- und Ausbildungssystem ist keine „linke Träumerei“, wie das ein ehemaliger Bildungsminister vor wenigen Jahren behauptete. Es ist eine Notwendigkeit. Die Art und Weise, wie unser Bildungssystem aufgebaut ist, hängt natürlich von den politischen wie ökonomischen Kräfteverhältnissen in unserer Gesellschaft ab. Doch auch umgekehrt kann ein solidarisches Bildungssystem zu tiefgreifenden Veränderungen in der Art und Weise, wie wir uns als Gesellschaft organisieren, führen. Bildung ist nicht nur der Kampf um die Klasse, sondern auch Klassenkampf.
Darum kämpfen wir für konkrete Verbesserungen – von fair bezahlten Lehrstellen bis zu echter Mitbestimmung in Schule und Betrieb. Damit die Dauer-Baustelle Bildung endlich in ein gerechtes System verwandelt wird, das jungen Menschen Chancen und Perspektiven eröffnet.
Unser Bildungssystem gleicht einer riesigen Baustelle. Hausübungen verstärken soziale Ungleichheit, Praktika sind oft unbezahlt, Lehrlinge verdienen zu wenig und psychische Belastungen werden ignoriert. Rechte und Konservative haben viel zu lange zugesehen, wie die Baustelle Bildung immer größer wird und diese sogar verschlimmert. Wir sagen: Es ist Zeit für Veränderung – Schule und Lehre müssen Orte der Stärke und Chancengleichheit werden!
Immer mehr Familien müssen für Nachhilfe tief in die Tasche greifen, wer sich keine Nachhilfe leisten kann, bleibt auf der Stecke. Dadurch wird soziale Ungleichheit im Bildungssystem einzementiert. Um das zu ändern fordern wir:
- Eine Kostenlose Nachhilfe für alle Schüler*innen.
- Die Übernahme aller schulrelevanten Nebenkosten, die bisher privat getragen werden mussten.
Hausübungen verstärken soziale Unterschiede, weil nicht alle Kinder zuhause einen ruhigen Platz, Unterstützung oder Ressourcen haben. Um Bedingungen zu schaffen, in der jede*r Schüler*in Zeit hat, in einer geeigneten Umgebung den Stoff zu wiederholen, braucht es langfristig eine Ganztagsschule mit integrierter Übungszeit unter Lehraufsicht. Bis es so weit ist, müssen Hausübungen in einem ersten Schritt abgeschafft werden. Deshalb fordern wir:
- Hausübungen in ihrer derzeitigen Form abzuschaffen!
- Stattdessen „betreutes Lernen“ im Rahmen des Schulalltags
- Die Einführung einer Ganztagsschule, um auch Care-Arbeit gerechter zu verteilen
Pflichtpraktika bedeuten für viele Jugendliche Ausbeutung: Wochenlange Arbeit ohne Lohn, ohne Absicherung und oft abhängig von Beziehungen der Eltern. So werden gerade junge Menschen aus nicht-privilegierten Verhältnissen doppelt bestraft: mit weniger Chancen und gleichzeitig ungesicherten Arbeitsverhältnissen. Daher fordern wir:
- Die Organisation von Praktikumsplätzen durch die Schulen
- Eine Bezahlung nach Kollektivvertrag
Lehrlinge leisten tagtäglich wertvolle Arbeit, doch ihre Gehälter reichen oft nicht zum Leben. Gleichzeitig sind viele Betriebe geprägt von Leistungsdruck und Ausbeutung. Um das zu ändern, fordern wir:
- Ein Mindestgehalt von 1.500€ für alle Lehrlinge ab dem ersten Lehrjahr (auch überbetriebliche Lehren)
- Die Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Lehrwerkstätten durch genauere Überprüfung der Standards
Ob im Klassenzimmer oder im Betrieb - über den Alltag von Schüler*innen und Lehrlingen wird meist über ihre Köpfe hinweg entschieden. Echte Demokratie im Bildungssystem und am Arbeitsplatz bleibt so eine leere Worthülse. Um das zu ändern fordern wir:
- Den Ausbau der inhaltlichen wie organisatorischen Mitbestimmung von Schüler*innen und Lehrlingen
Leistungsdruck, Notenstress und fehlende Unterstützung machen immer mehr Jugendlichen zu schaffen. Trotzdem gibt es in Österreich viel zu wenige Schulpsycholog*innen und Therapieplätze. Als SJ sind wir der Meinung: wer Hilfe braucht, muss diese auch bekommen! Daher fordern wir:
- Den Ausbau der Kassenplätze für Psychotherapie insbesondere für Jugendliche
- Einen deutlichen Ausbau des schulpsychologischen Angebots
- Die Einführung eines neuen psychologischen Angebots für Lehrlinge
Werde Teil unseres Kampfes für ein gerechtes Schul- und Ausbildungssystem! Wir kämpfen dafür, dass Leistungsdruck abgebaut, Praktika bezahlt und Lehrlinge fair entlohnt werden. Bildung darf nichtmehr abhängig vom Einkommen der Eltern sein!
Wenn du uns bei unserer Kampagne anderweitig helfen möchtest, kannst du dir bei uns im Shop auch unsere Sticker & Postkarten kostenlos nachhause bestellen! Gerne kannst du sie auch an deine Freund*innen oder Klassenkolleg*innen verteilen - so hilfst auch du dabei mit, ein Zeichen für ein gerechteres Bildungssystem zu setzen.